Caritas erinnert an die Befreiung von der NS-Diktatur

Caritasverband für den Kreis Mettmann e. V.

Gedenkzeichen NS Opfer Neandertal. Foto: RG

Der 8. Mai 1945 markiert für Europa, insbesondere aber für Deutschland einen wichtigen Zeitpunkt der Geschichte.

An diesem Tag ratifizierte die deutsche Wehrmacht die bedingungslose Kapitulation nach dem II. Weltkrieg. Gleichzeitig gilt der 8. Mai als die Befreiung von der Diktatur des Nationalsozialismus.

„Gerade vor dem Hintergrund, dass wir aktuell den Angriffskrieg eines Aggressors auf ein europäisches Land erleben, ist es umso wichtiger, sich zu erinnern, welche verheerende Wirkung und wieviel Leid der II. Weltkrieg über die Menschen in Europa gebracht hat“, unterstreicht Heiko Richartz, beim Caritasverband für den Kreis Mettmann zuständig für die Kampagne vielfalt. viel wert. im Fachdienst für Integration und Migration.

Der Caritasverband arbeitet seit 2016 mit seiner Kampagne vielfalt. viel wert. am Abbau von Vorurteilen und Ausgrenzung in der Gesellschaft und setzt dazu unterschiedliche Veranstaltungsformate ein. Dazu zählt auch, die Erinnerung an die Gräuel des Nationalsozialismus wach zu halten, um gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus entgegenzuwirken.

Um das „Niemals vergessen! Nie wieder!“ wachzuhalten, richtet vielfalt. viel wert. im Mai zwei Veranstaltungen aus, die verdeutlichen, was die menschenverachtende NS-Herrschaft auch in den Kreisstädten angerichtet hat.

So ist am Dienstag, 9. Mai, eine „Wanderung zu den Spuren der Gräuel des Nationalsozialismus im Neandertal“ vorgesehen. Die historische Führung übernimmt Fred Sackel; Treffpunkt ist um 18.30 Uhr am Wanderparkplatz Seniorenheim P4, Talstraße 185 (am Zubringer zur B7) in Mettmann. Die Wanderung endet um 20 Uhr am Mahnmal „Helle Schatten“ am Neanderthal-Museum.

Das Neandertal ist heute ein Publikumsmagnet und mit seinem gleichnamigen Museum sowie der Neandertaler-Fundstätte eine der wichtigsten Touristen- und Wanderattraktionen im Kreis Mettmann. Doch die relative Abgeschiedenheit zwischen Mettmann, Erkrath und Haan-Gruiten nutzten auch die Nationalsozialisten für ihre Gräueltaten. Im Neandertal kerkerten die NS-Verbrecher Menschen ein, drangsalierten, folterten und ermordeten sie.

Die Teilnahme an der Wanderung ist kostenlos. Aufgrund der begrenzten Teilnehmer*innenzahl ist jedoch eine verbindliche Anmeldung unter fim@caritas-mettmann.de bis zum 5. Mai erforderlich. Festes Schuhwerk ist empfohlen; die Wanderung erstreckt sich über circa 3 Kilometer und enthält leichte Steigungen.

Ein geführter Rundgang entlang der Hildener „Stolpersteine“, den Gedenksteinen für die örtlichen Opfer des Nationalsozialismus, ist am Dienstag, 23. Mai, geplant. Treffpunkt ist um 18 Uhr vor dem Haus Heiligenstraße 13. Der Rundgang endet gegen 20 Uhr.

Im Hildener Stadtgebiet sind inzwischen 42 „Stolpersteine“ des Künstlers Gunter Demnig zu finden. Sie liegen an den Orten, wo Menschen lebten, die als Juden, als politische Gegner, offen kritische Geister oder aus Glaubensgründen von den Nationalsozialisten verfolgt, in Gefängnisse und Konzentrationslager verschleppt und zumeist ermordet oder in den Suizid getrieben wurden. Nur wenige dieser Menschen überlebten.

Der Historiker und ehemalige Mitarbeiter der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, Niklas Kunz, erläutert während des rund einen Kilometer und sieben Stationen umfassenden Rundgangs durch Hilden die Lebens- und Leidensgeschichten der Menschen hinter den Stolpersteinen.

Die Teilnahme an dem Rundgang ist kostenfrei. Die Anzahl der teilnehmenden Personen ist jedoch begrenzt, daher ist eine verbindliche Anmeldung per Mail notwendig an: fim@caritas-mettmann.de. Anmeldeschluss ist am Freitag, 19. Mai.

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