
Premiere des Kinderfestes in Alt-Erkrath gelungen – da ist sich das Organisationsteam rund um Denise Kuhn, Abteilungsleiterin Kinder- und Jugendförderung, das Team des Kinderhaus Sandheide gemeinsam mit den beteiligten Ausstellern einig.
Zu ersten Mal fand der seit Jahren anlässlich des „Internationalen Weltkindertags“ (20. September) im Stadtteil Hochdahl, auf dem Hochdahler Markt oder auch auf dem Europaplatz (Hochdahler Arcaden) begangene Tag auf dem Bavierplatz statt. Schon oft war an Denise Kuhn, nicht zuletzt direkt von den Kids und Jugendlichen, der Wunsch herangetragen worden, auch einmal in Alt-Erkrath zu feiern.
Weltkindertag zukünftig abwechselnd in Hochdahl und Alt-Erkrath
Wie es seit Jahren gute Sitte ist, wurde das Fest mit einer kurzen Ökumenischen Andacht begonnen. Diesmal gestalteten sie die Kath. und Ev. Kirchengemeinden Alt-Erkraths. Auch Bürgermeister Christoph Schultz war mit Frau, Kindern und Hund Lotta gekommen und richtete eine kurze Ansprache an die großen und kleinen Besucher. Dieser schloss sich das Grußwort der Organisatoren Denise Kuhn und Nicolai Zimmermann an, bevor mit einem Countdown das Fest startete. Unterstützt von seinen und ein paar mutigen fremden Kids zählte der Bürgermeister unter dem Applaus der Besucher mit lauter Stimme von 10 bis 1 hinunter.


Kitas, Tagespflege, Schulen, soziale, kulturelle und kirchliche Einrichtungen
Ein buntes Bild bot sich von der Bahnstraße hinab auf den Bavierplatz: Von der Bühne an den Treppenstufen zogen sich zu beiden Seiten des Platzes die Stände bis zum „Bavier Center“. Alle Aktiven hatten die unterschiedlichsten Mitmachaktionen für die jüngsten und jungen Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt vorbereitet: Mal waren es kreative, mal spielerische, aber immer altersgerechte Angebote für die Besucherscharen von U3- und Ü3- bis zu Grundschul-Kids sowie auch zahlreiche, die die weiterführenden Schulen besuchen. Die manchmal langen Schlangen vor den Ständen oder dem „Stelzenmann“, der Luftballons in Tiere verwandeltet, waren Beleg dafür, dass das Angebot den ganzen Tag über genutzt wurde. Da es immer für die Teilnahme an jeweils einen Stempel gab, sah man, mit fortschreitender Dauer des Fests Kinderarme, die mit vielen bunten „Tattoos“ bedeckt waren.
Neben der Bühne, auf der im Stundentakt Programm geboten wurde, siehe unten, hatte das Kinderhaus Sandheide einen Info-Stand aufgebaut. Am Stand der Kita Sandheide gab es selbstgebackene Torten und Kuchen gegen Spende nach dem Motto „bezahl, was Du denkst“. Die Kids konnten unterdessen mit verschiedenen Spielen ihre Geschicklichkeit überprüfen, beim Mikado – mit übergroßen Holzstäben – oder indem sie Klicker auf ein kleines Regal warfen, die dort liegenbleiben mussten.

Erstmals war die Kita St. Johannes beim Weltkindertag dabei. An einem Glücksrad konnten Kinderzahnbürsten „erdreht“ werden. Auch Info zu dem Familienzentrum an der Kirchstraße hatten die Erzieherinnen dabei, u. a. den Hinweis auf die Lesung: „Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten – gelassen durch die Jahre 5 bis 10“, von Erziehungs- und Entwicklungsberaterin Danielle Graf. Termin: 26.10., 19.30h-21.45h, Kath. Familienzentrum St. Johannes, Kirchstr. 5a, Teilnahme-Gebühr auf Anfrage.

Am Gemeinschaftsstand nebenan hatten sich die rund 60 in Erkrath betriebenen Kindertagespflegenden, auch die Großtagespflegen, zusammengetan, um sich und ihr Angebot für Ü3-Kids zu präsentieren. „Weil die Eltern dieser Altersgruppe unsere Zielgruppe sind, haben wir eine Ecke für Mütter mit Tüchern abgetrennt, in der sie unbeobachtet ihre Babys stillen und auch Windeln wechseln konnten“, so Catherine Wefers von der Tagespflege „Zipfelmütze“. Für Windeln in allen Größen hatten die Tagesmütter auch gesorgt, man konnte sie sich in dem bereitgestellten Regal vor der „Still-Ecke“ nehmen. Währenddessen konnte der Nachwuchs, der bereits laufen konnte, mit Malkreiden das Pflaster unter der Markthalle verschönern.
Auch das Quartiersbüro Sandheide war nach Alt-Erkrath gekommen, um über die Aktivitäten im Stadtteil, wie das 2. Lichterfest, das am 8.11. entlang des Mahnerter-Bachs mit vielen Überraschungen verschiedener Aktiver aus dem Quartier und der unmittelbaren Umgebung stattfindet. Beim Drehen des Glücksrads galt es für Preise wie Aufkleber, Lollis oder Brause-Tütchen eine Quizfrage (z. B. wie viele Tage ein Jahr hat) zu beantworten oder auf der großen Karte, die die Sandheide und die anliegenden Straßen zeigte, zu zeigen, wo man wohnt. Am Flipchart waren auch Karten von Alt-Erkrath und Unterfeldhaus aufhängt.

Foto: Susann Krüll
Das Naturschutzzentrum Bruchhausen war mit dem Thema Afrika, genauer gesagt Tansania, vor Ort. Renate Späth, Vorsitzende des Fördervereins erklärte den Hintergrund: „Wir bekommen vom 3. bis 7.10. Besuch von sechs Jugendlichen aus Daressalam, der größten Stadt Tansanias.“ Späth berichtete weiterhin, dass der Besuch im Rahmen der „Kinder Kultur Karawane“ stattfindet. Diese Organisation ermöglicht es jugendlichen Künstlern aus aller Welt, an dem „Länderaustausch“ teilzunehmen. Am letzten Tag des Besuchs findet im Kinderhaus Sandheide, dem Projektpartner, ein Workshop statt. Eine Aufführung der jungen Künstler (Zirkus-Theater, Akrobatik und Jonglage) ist dann ebenfalls geplant, Besucher sind willkommen.
Am Stand konnten die Kids daher die vorgezeichnete Flagge von Tansania mit den entsprechenden Farben ausmalen, Elefanten, die den Rüssel auf- und ausrollen können, und Zebras aus Buntpapier basteln.


Die Städtischen Kitas hatten sich ebenfalls zusammengetan, um über sich und die einzelnen Schwerpunkte, die sie setzen, zu informieren. Hier konnten Kids mit verschieden großen Stempeln, die auch in Händen von Kita-Kindern gut liegen, bedruckt werden. Als Motive konnte man unter zahlreichen einheimischen und exotischen Tieren sowie verschieden farbigen Stempelkissen auswählen, um die kleinen Taschen, ebenfalls gut für Kinderhände geeignet, nach Geschmack zu verschönern.

Die AWO war mit ihren Angeboten Kinderschutz, OGATAs und Kitas vor Ort und verteilte u. a. Wimpel mit dem Schriftzug, die man später an Kinderwagen, Fahrräder oder in den nebenan am Stand der Kitas bedruckten Taschen sehen konnte.
Unübersehbar präsentierten sich die „Royal Ranger“ der Ev. Freikirche aus Unterfeldhaus mit Kletterwand, Hüpfburg sowie Zuckerwattestand und dem Angebot, Stockbrot in einer riesigen Feuerwanne zu grillen.
Johanniter Ortsverband Erkrath: Ein Quad sowie ein Rettungswagen (RTW) waren am Geberpark geparkt und zogen interessierte – kleine wie große – Besuchende an. Mit viel Geduld und Kind-gerecht erklärten die zumeist in der Jugendorganisation tätigen Mitglieder, was es im Inneren eines RTWs zu entdecken gibt. Viele Handy-Fotos wurden im Laufe des Tages von den Kids gemacht, die im (geparkten) Einsatz-Quad am Steuer sitzen durften.

Am Stand des IKZ (Interkulturelles Zentrum) konnten Kinder Ketten oder Armbänder aus Perlen auffädeln. Je nach Geschmack entstanden welche mit Buchstaben, mit denen sie ihre Namen zusammensetzen konnten, oder es wurde zu solchen in Blümchen- und Herz-Form gegriffen, die es in den verschiedensten Farben zur Auswahl gab. Selbstgebackener Kuchen rundete das Angebot ab. Hotdogs und Entenangeln gab es am Stand der Großen Erkrather KG.

basteln beim IKZ.
Foto: Susann Krüll

Da Toben, Spielen, Basteln und Informieren hungrig macht, war der Stand des „Internationalen Frauenvereins“ immer gut besucht: Es gab selbstgemachte Spezialitäten, lecker gewürzt: Couscous-Salat, Reis mit Gemüse und Hähnchen und türkische Pizzen.
Das Planetarium und Sternwarte war ebenfalls über den Berg von Hochdahl gekommen, um vor allem auf ihr Programm für Kids und Jugendliche aufmerksam zu machen. Unterstützt wurden sie von ihrem Maskottchen, einer flauschigen Eule, die sicher eines der am meisten fotografierten Modelle war. Viele Kinder streichelten oder umarmten sie, andere, vor allem Kleinkinder, schauten sie auch schon einmal skeptisch an. „Mein Sohn hatte die Idee, ein Maskottchen für unseren Verein zu kreieren. Und er steckt heute auch unter dem Kostüm,“ verriet Michael Cremer, der seit 11 Jahren schon Mitglied im Sternwarten-Verein ist. Am Stand gab es ein Modell zu bestaunen, das zeigte, wie sich die Erde um die Sonne dreht. Das Himmelsgestirn konnte mit einem kleinen Teleskop beobachtet werden. Auch Bürgermeister Schultz versuchte sich als Sonnen-Gucker. An einem größeren Teleskop erläuterten Jan Sundermann und seine Kollegen dessen Aufbau und Funktion.


Am Stand der GGS-Falkenschule, mit ihren Standorten an der Düssel- und der Falkenstraße (Montessori-Zweig), konnten die kleinen Besucher sich Anzuchttöpfchen selbst basteln und eine Samenmischung, nach dem Geheimrezept der Schulleiterin, hineinfüllen. So haben sie, wenn sie die Samen gut durch den Winter bringen, im Frühjahr eine Überraschung, welche Blumen ihre Köpfe aus der Erde stecken.


Einen gemeinsamen Stand hatten die Städtischen Schulen, von der Grundschule, über Haupt- und Realschule bis zu den Gymnasien. Die Kinder und Jugendlichen konnten in kleinen Experimenten zeigen, wessen Sinne besonders geschärft sind: Einmal galt es zu ertasten, welche Inhalte sich in den acht verschiedenen befüllten Beuteln befand, wie Murmeln oder Streichhölzer. Petra Jäger, Sozialarbeiterin an der GGS Sandheide, sah währenddessen zu, wie ein kleiner Besucher Steine der Größe nach ordnete, die unter einer Matte verborgen waren. Ein „Hörmemory“ sollte die Ohren schärfen, doch da der Stand nah an der Bühne lag, war dies bei den Auftritten nicht so leicht zu hören.

Das Bühnenprogramm – ansprechend und abwechslungsreich
Das Blasorchester der Jugendmusikschule Erkrath begeisterte das Publikum mit einem Potpourri aus Film- und Musical-Melodien. Es gab viel Zwischen- und auch einen langen Schlussapplaus für die Musikerinnen und Musiker der verschiedensten Altersgruppen.
Als nächstes traten die „Hoppedötze“ der KG Große Erkrather auf und zeigten ihr Können. Den Abschluss bildeten die drei Tanzgruppen des IKZ, die mit Hiphop und Break-Dance Einlagen die Zuschauer beeindruckten.
Lange Schlangen bildeten sich vor dem Künstler, der auf Stelzen balancierend für die Kinder Tiere aus Ballons formte. Es schien fast, als wollte jedes Kind ein Tier mit nach Hause nehmen.
Info: Am 20. September wird der „Weltkindertag“ begangen, um auf die Rechte und oft genug auf die Missstände in Sachen Kinderrechte und lebenswerte Bedingungen im Bereich Erziehung und Bildung, soziales und gesellschaftliches Umfeld sowie Freizeitangebot aufmerksam gemacht. Im „reichen Deutschland“ ist laut Untersuchungen des Kinderschutzbundes jedes 5. Kind von Armut betroffen mit allen negativen Folgen für ungleiche Bildungs- und Karrierechancen.
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