Ende April fand die Mitgliederversammlung des Kyudoverein Neandertal statt, der sich dem japanischen Bogenschießen verschrieben hat. Wegen Corona traf man sich vor dem PC.
Die Onlineveranstaltung war gut besucht, was nicht zuletzt an der guten Organisation der Vorsitzenden Uta Scholten lag. Die Berichte des Vorstandes, des Kassenwartes und der Kassenprüfer wurden vorgetragen und erläutert. Es gab keine Beanstandungen. Auf der Tagesordnung stand die Wahl des neuen Stellvertreters. Robert Knauf schied vorzeitig aus dem Vorstand aus. Der Verein dankte ihm für seine geleistete Arbeit und viele innovative Impulse. Zur Wahl stellte sich ein Gründungsmitglied des Vereins, das vor zwei Jahren aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten musste, jetzt aber wieder in die Vorstandsarbeit einsteigen wollte. Und so wurde Reinhard Kollotzek wurde ohne Gegenstimmen gewählt.
Schwerpunkte der kommenden Zeit werden sein, die Trainingssituation entsprechend der Coronavorgaben zu gestalten und eine neue Initiative zur Mitgliedergewinnung zu starten. Auch eine Vorplanung für das 20jährige Vereinsjubiläum in 2022 steht auf dem Aufgabenzettel. Wegen der begrenzten Trainingsmöglichkeiten sollte auch der schon früher angedachte Bau einer eigenen Trainingsstätte wieder angegangen werden. Dazu würde ein Grundstück von ca. 25 x 60m benötigt, auf dem eine Schießanlage im japanischen Stil errichtet werden könnte, falls das Baurecht das zulässt.
Beim Kyudo wird mit einem asymmetrischen über zwei Meter langen Bambusbogen auf ein Ziel mit 36 Zentimeter Durchmesser in 28 Meter Entfernung geschossen. Der Bewegungsablauf ist nicht mit dem westlichen Bogenschießen vergleichbar, da der Bogen vorgespannt über den Kopf gehoben und die Sehne bis zum rechten Ohr gezogen wird. Der Abschuss erfolgt durch ein Weiterführen der Kraftsteigerung, nicht durch ein einfaches Loslassen. Es gibt verschiedene Stilformen, deren Ursprung auf das höfische, das kriegerische oder das Schießen zu Pferd zurückgeht. Im Verein wird überwiegend der Stil der Technik der Heki-Ryu-Insai-Ha geübt. Ihr Ursprung war Ende des 15. Jahrhunderts im Ho-Sha (kriegerisches Bogenschießen zu Fuß).
Der langsame und hochkonzentrierte Bewegungsablauf in traditioneller Kleidung und auch im Kimono scheint schon fast meditativ zu sein. Der kraftvolle Schuss holt den Schützen und die Zuschauer jedoch wieder in die Realität zurück.
Drei lizensierte Trainer des DKyuB unterstützen die Vereinsmitglieder auf dem „Weg des Bogens“. Wenn das Training wieder beginnt, sind Zuschauer/Besucher nach Rücksprache willkommen. Anmeldungen oder Anfragen können über das Kontaktformular auf unserer Homepage www.kyudo.neandertal.de erfolgen. Dort gibt es auch weitere Informationen zu Kyudo und Verein.
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