Am vergangenen Freitag (22. Oktober 2021) hat die Evangelische Pflegeakademie Bergisch Land ihre Türen für alle geöffnet, die sich für eine Ausbildung in der Pflege interessieren.
Im August ist die Pflegeschule Mettmann zur Evangelischen Pflegeakademie Bergisch Land geworden. Das Evangelische Krankenhaus Mettmann (EVK) und das Agaplesion Bethesda Krankenhaus Wuppertal kooperieren seit dem in der Ausbildung künftiger Pflegefachkräfte. Am Tag der offenen Tür wurde auch das neue Logo der Pflegeakademie vorgestellt, das ein ‘M’ für Mettmann mit einem ‘W’ für Wuppertal in einer Herzkurve vereint.
Während Auszubildende die praktischen Anteile ihrer Ausbildung in jeweils einem der beiden Krankenhäuser in Mettmann oder Wuppertal absolvieren, finden die theoretischen Unterrichtsblöcke für die Auszubildenden beider Krankenhäuser in der Pflegeakademie in Mettmann statt.
Beim Tag der offenen Tür fielen die Vorstellung der neuen Evangelischen Pflegeakademie Bergisch Land mit der Vorstellung der Ausbildung und der Tätigkeit der Pflegefachkräfte zusammen. Und so waren auch Vertreter der Bezirksregierung, der Krankenkassen und ehemalige Chefärzte des EVKs vor Ort. Nach dem offiziellen Teil ging es für Schülerinnen und Schüler, die zum Teil mit ihren Eltern, zum Teil aber auch einfach mit Freunden gekommen waren, nur noch um die Pflegeausbildung. Besonders gefragt war der Pflege-Talk, in dem Profis im Job über den Beruf berichteten.
Das gesamte Programm umfasste Vorträgen, Pflegetalk und einem Notarzt in Aktion. Wer es aufgrund der Ferien nicht geschafft hat: Schnuppern oder sich die Pflegeschule einmal anschauen, funktioniert auch außerhalb des Tags der offenen Tür. Wer sich dafür interessiert, kann sich telefonisch unter der Rufnummer 02104 – 773 312 im Sekretariat der Pflegeakademie melden.
Pflegeberuf ja oder nein?
Häufig wird in den Medien darüber berichtet, wie schlecht die Bedingungen in Pflegeberufen seien. Schlechte Bezahlung, hoher Arbeitsdruck. Fragt man die Pflegenden selbst, dann ist es weniger das Gehalt, was als zu schlecht eingestuft wird. Was sie sich wünschen, sind überwiegend mehr Kollegen, damit es nicht zu Engpässen kommt. Die Ausbildungsvergütung ist in der Pflege sogar vergleichsweise hoch. Aber gute Bezahlung kann eben nicht ausgleichen, dass zu wenige Pflegekräfte die Arbeitsanforderungen bewältigen müssen und deshalb ist die Ausbildung neuer Pflegefachkräfte wichtig.
Im EVK stehen derzeit einige Jubiläen an. Verschiedene Pflegefachkräfte feiern ihr 20., 25. oder sogar 30. Jahr in der Pflege im Evangelischen Krankenhaus Mettmann. Sie alle könnten berichten, was den Pflegeberuf ausmacht und warum sie diesen Beruf gewählt haben. Die Nähe zu Menschen, der Sinn, der sich aus dem Beruf ergibt, all das spielt eine Rolle. Ob der Beruf den persönlichen Vorstellungen entspricht, lässt sich am einfachsten über ein Praktikum erfahren. Sowohl das Evangelische Krankenhaus Mettmann (EVK) als auch das Agaplesion Bethesda Krankenhaus Wuppertal bieten deshalb auch Schülern die Möglichkeit ein Praktikum zu absolvieren und alles über den Pflegeberuf zu erfahren.
Darüber hinaus können sich Schulen auch an die Pflegeakademie wenden, wenn sie – zum Beispiel vor den Sommerferien – einmal die Pflegeakademie kennenlernen möchten.
Wiedereinsteigen oder Weiterbilden
Die Pflegeakademie bietet auch Wiedereinsteigern oder Pflegehelfern, die mit der Weiterbildung die Pflegefachkraft erreichen möchten, passende Möglichkeiten. Wer wegen Erziehungszeiten länger aus dem Beruf ist und unsicher ist, ob ein Wiedereinstieg problemlos möglich ist oder wer bereits einige Jahre als Pflegehelfer tätig ist und sich weiter entwickeln möchte, findet hier die passenden Ansprechpartner und Beratung, welche Auffrischung oder Weiterbildung nötig wäre, um den Einstieg zur Pflegefachkraft zu erreichen oder wieder zu erreichen.
Der Flex-Pool oder die Entlastung der Pflegekräfte auf den Stationen
Natürlich ist den Krankenhäusern bewusst, dass mehr Pflegekräfte nötig sind, um den Arbeitsalltag zu bewältigen. Um einer Überlastung gegenzusteuern, hat das EVK einen ‘Flex-Pool’ ins Leben gerufen, in dem Pflegekräfte unabhängig von einer festen Station als Springer zur Verfügung stehen. Sie haben keine feste Station, auf der sie tätig sind und springen überall dort ein, wo durch Krankheit oder Urlaub Lücken entstehen. Wer sich für das Flex-Pool-Team entscheidet, lernt viele verschiedene Bereiche kennen, erhält aber auch Zulagen, wenn er oder sie spontan auf einer Station einspringen muss.
Bewerbung um einen Ausbildungsplatz zur Pflegefachkraft
Arbeitgeber ist immer das jeweilige Krankenhaus. Je nach Wohnort des Auszubildenden ist zu entscheiden, ob das Evangelische Krankenhaus in Mettmann oder das Agaplesion Bethesda Krankenhaus Wuppertal der passende Ausbildungsort für die praktischen Anteile der Ausbildung ist. An das jeweilige Krankenhaus ist auch die Ausbildungsbewerbung zu richten. Auf der Homepage der Pflegeakademie sind die Links zu den Bewerbungen in Mettmann oder Wuppertal eingefügt.
Die Ausbildungsvergütungen
Die Ausbildungsvergütung beträgt zurzeit brutto:
1. Jahr 1.165,69 € | 2. Jahr 1.227,07 € | 3. Jahr 1.328,38 €
Ab dem 1. April 2022 steigt die Ausbildungsvergütung auf brutto:
1. Jahr 1.190,69 € | 2. Jahr 1.252,07 € | 3. Jahr 1.353,38 €
Hinzukommen Schichtzulagen und Berufskleidung (ohne Schuhe).
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