Besucher strömen aufs Museumsfest

von Ria Garcia

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Am Neanderthal Museum war gestern jede Menge los und auch heute können Besucher von 10 bis 18 Uhr noch einiges erleben.

Es war das erste Museumsfest seit 2019 und man könnte fast sagen: Die Besucher stürmten das Fest. Strahlender Sonnenschein, dennoch nicht zu heiß, besser hätte es nicht sein können und auch heute ist die Wetterprognose ausnehmend gut.

Direkt vor dem Museum steht Archäologe Wolfgang Heuschen, der freiberuflich fürs Museum tätig ist, am Lehmofen und muss immer wieder kleinen Besuchern erklären, wann der Ofen ‘heiß genug’ zum Brotbacken ist. “Ich mache das irgendwie schon seit dem ersten Museumsfest und bin am Lehmofen ‘kleben geblieben'” erklärt er lachend. Die Kinder finden es jedenfalls toll und wahrscheinlich hat Brot selten so gut geschmeckt, wie aus diesem Lehmofen. Selbst Backen konnten sie dort zwar nicht, aber gleich nebenan konnten sie mit Steinen Korn zu Mehl vermahlen.

Ein Stücken weiter konnten die Kids beim Mitmachzirkus ihr akrobatisches Talent erproben und noch weiter hinten ging es beim Sperwerfen um die ‘Zielgenauigkeit’. Gut zielen musste die Kids auch am Stand des Schmieds, denn jeder Schlag mit dem Hammer musste sitzen.

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‘Mitmachen’ war fast überall möglich. Gabriele Dalferth überraschte die Besucher mit steinzeitlichen Flötenklängen (eine Hörprobe gibt es auf unserem Youtube-Kanal) und jede Menge Wissen zur Herstellung von Musikinstrumenten in der Steinzeit. Bis hin zur Kleidung wirkte sie authentisch und immer wieder musste sie Besuchern erklären, wie es möglich war, in dieser Zeit solche Instrumente herzustellen. Sie zeigte die Werkzeuge, die dazu genutzt wurden und auch die Materialien. “Die Neandertaler spielten die Flöten in Höhlen und da sie nicht wussten, was ein Echo ist, nahmen sie an, dass die Geister ihnen antworteten”, erklärte sie, dass auch spirituelle Gedanken dazu geführt haben können, dass so viel Zeit in kunstvoll gefertigte Flöten investiert wurde.

Auch bei den Ton-Idolen war reger Betrieb und viele kleine ‘Töpfer’ warteten darauf, dass ihr Werk fertig gebrannt wurde. Am Stand des Zoo Wuppertal gab es Fühlstationen und allerhand ‘Getiers’ zum Anfassen. Und so ‘richtige Tierschädel’ konnte man auch bewundern.

‘Honig von hier’

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Auf dem Dach des Neanderthal Museums haben einige Bienenstöcke von Hans-Jörg Holz (mettmanner-honig.de) ihr ‘Zuhause’. Klar, dass auch er mit einem Stand beim Fest vertreten war und Besucher quasi den ‘Honig von hier’ mit nach Hause nehmen konnten. Im Angebot hatte er Raps-Honig aus dem Frühjahr und Blütenhonig von der Sommerblüte. Nachdem uns vor einigen Wochen jemand erzählt hatte, dass er seine Allergien mit Honig kuriert hatte, der aber unbedingt aus lokaler ‘Produktion’ stammen sollte, haben wir dann auch gleich zugeschlagen und wollen es mal ausprobieren. Neben Honig hatte Hans-Jörg Holz auch Wachstücher am Stand, die eine umweltfreundliche Alternative zu Frischhaltefolien aus Kunststoff darstellen.

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Und noch mehr …

Vorm Museum wartete dann nach vielen Stationen rund ums Museum ein Stand mit Essen zum Stärken. Auch vorm Neandertal No.1 oder bei Gavi gab es Stärkungen und erfrischende Getränke, denn ‘rund ums Museum’ war längst noch nicht Schluss. Führungen durchs Wildgehege oder Steinamulette auf dem Steinzeitspielplatz herstellen und auch in der Steinzeitwerkstatt wartete noch einiges. Eigentlich zu viel für einen einzigen Tag. Gut das heute auch noch Zeit ist, den Rest zu erkunden.

Update 9. August 2022 – Pressemeldung des Neanderthal Museums: Rund um das Museum, auf dem Steinzeitspielplatz und an der Steinzeitwerkstatt lockten viele Aktionsstände mit tollen Angeboten zum Mitmachen und Ausprobieren über 3400 Gäste ins Neandertal. Museumsdirektorin Dr. Bärbel Auffermann freut sich über diesen Erfolg: „Das ist einfach großartig!“ Auch im nächsten Jahr wird das Museumsfest wieder am letzten Wochenende der Sommerferien stattfinden.

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