Beim Impfen hört die Nächstenliebe auf?

Transparent vor der evangelischen Kirche. Foto: SK

In der Zeit von Donnerstag (20. Januar 2022) 18 Uhr bis Freitag 9 Uhr haben Unbekannte das Banner mit der Aufschrift ‘Impfen ist Nächstenliebe’, das vor der evangelischen Kirche hing, zerstört.

Das Presbyterium der ev. Kirchengemeinde Erkrath hatte dieses Banner anfertigen lassen, um mehr Menschen zur Impfung zu ermutigen. Pfarrerin Gisela Kuhn hat dazu auf der Homepage der Gemeinde einen Text veröffentlicht, der sich mit der Frage ‘Was würde Jesus zur Impfung sagen?‘ beschäftigt. Gestern morgen stellte die Gemeinde fest, dass das Banner über Nacht zerstört wurde und benachrichtigte die Polizei. “Auch wenn es ein vergleichsweise kleiner Sachschaden ist, nimmt die Polizei solche Vorfälle ernst. Es kann ja nicht ausgeschlossen werden, dass es sich um politisch motivierte Taten handelt”, erklärte uns Pfarrerin Gisela Kuhn im Gespräch.

Am Montag hatten sich, einem Aufruf von Michaele Gincel-Reinhardt folgend, Erkrather vor der Evangelischen Kirche versammelt, um die Spaziergänger zu empfangen, die schon in der Woche zuvor durch Erkrath gelaufen waren, um Protest gegen eine mögliche Impfpflicht zu üben. (Wir berichteten) Die Begegnung der Spaziergänger und Gegendemonstranten, wie auch der anschließende Spaziergang der Impfgegner verliefen friedlich.

Die Ev. Kirchengemeinde Erkrath hatte sich gegen eine Teilnahme an einem möglichen Bündnis entschieden, das den neuerdings in Alt-Erkrath organisierten Montagsspaziergängen etwas entgegensetzen möchte. “Wir gehen ja auch zu Menschen, die an Corona erkrankt sind und daran sterben. Genauso besuchen wir Straftäter”, erklärt Pfarrerin Kuhn, dass man sich an dieser Stelle entschieden hatte, keine Position zu beziehen und neutral zu bleiben. Mit dem Banner vor der Kirche sollten lediglich Menschen eingeladen werden, sich impfen zu lassen, damit die Pandemie zu einer Endemie werden kann. “Wir fühlen uns provoziert”, drückt Pfarrerin Kuhn aus, was die Zerstörung in der Gemeinde ausgelöst hat.

Wer für die Zerstörung des Banners verantwortlich ist, ist unklar. Mögliche Hinweise von Zeugen nimmt die Polizei entgegen.

Das zerstörte Banner:

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