Begegnungsstätte erhält weiterhin Haushaltsmittel

Die Begegnungsstätte Hand in Hand wird auch weiterhin Mittel aus dem städtischen Haushalt bekommen Foto: Mottobild pixabay.com/falco

Die Begegnungsstätte “Hand in Hand” vom Freundeskreis für Flüchtlinge Erkrath e.V. wurde bereits am 1. Juli vergangenen Jahres geöffnet. „Seitdem hat sich die Räumlichkeit, die an zentraler Stelle an der Beckhauser Straße (Europaplatz) angesiedelt ist, zu einem Treffpunkt für neue und alte Bürger entwickelt“, erklärt der Verein in seiner Stellungnahme. Um die Kosten für die Kaltmiete in Höhe von 1550 Euro monatlich sowie die anfallenden Nebenkosten zu stemmen, ist eine finanzielle Unterstützung seitens der Stadt für den Freundeskreis unabdingbar.

Im gestrigen Ausschuss für Kultur und Soziales stand die angedachte Zuwendung von 10.000 Euro für das Folgejahr 2020 allerdings auf dem Prüfstand. Obwohl sich die Verwaltung in ihrer Beschlussvorlage für die Mitteleinplanung im Haushalt ausgesprochen hat, gab es inhaltlich doch Gegenstimmen. So führte die Verwaltung schriftlich aus, dass die Stadt Erkrath im Sachgebiet Integration mit zwei Integrationsbeauftragten, drei Betreuungskräften und einer halben Stelle bei der Diakonie im Bereich der Beratung sehr gut und professionell aufgestellt ist, sodass fraglich sei, inwiefern ein Vorhalten von doppelten Angeboten in dieser Form überhaupt notwendig ist. „Aufgrund der inhaltlichen Ablehnung des Fachbereichs Soziales und der finanziellen Auswirkungen sowie der angespannten finanziellen Lage des Haushaltes 2020 lehne ich die Bezuschussung ab“, bezieht Kämmerer Thorsten Schmitz Stellung in Anlehnung auf die Beschlussvorlage.

Eine Argumentation, die auch von der CDU ausgeführt wurde. „Wir hatten schon bei der Einführung der Begegnungsstätte finanzielle Bedenken und stellen uns die Frage, ob wir ein doppeltes Angebot in dieser Form vorhalten müssen“, so CDU- Ausschussmitglied Marc Hildebrand. Ausführungen, die von der SPD nicht nachvollzogen werden konnte. „Schließlich ist die Begegnungsstätte in das Integrationskonzept inkludiert. Wir würden demnach gegen das von uns beschlossene Konzept stimmen“, äußerten sich die Sozialdemokraten und gaben an, sich dem Verwaltungsvorschlag zur Mittelbewilligung anzuschließen.

Ebenso wie Sabine Börner von der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen, die zudem eine Planungssicherheit für den Freundeskreis forderte. Eine Forderung, die zunächst als Empfehlung aufgenommen wurde und weiteren Beratungsbedarf benötigt. Die BmU sah neben der unklaren Schilderung der Beschlussvorlage noch ein weiteres Problem. „Es wird mit keinem lobenden Wort das Engagement des Vereins gewürdigt. Wir finden es vorbildlich, wenn Integration auf Bürgerebene- Auge in Auge- stattfindet“, so Ernst Eumann.

Dass sich seit Bezug der Räume auch ein positiver Effekt für Marion Kremerius, Behindertenbeauftragte der Stadt Erkrath, eingestellt hat, gab diese zu bedenken. „Ich kann die Räume für meine Sprechstunde nutzen und habe dorthin mein Büro verlagert“, so Kremerius. Die Taschengeldbörse des Seniorenrats in Kooperation mit dem Jugendrat hat in der Begegnungsstätte ebenfalls einen festen Sitz eingerichtet.  

Letztlich konnte der Vorlage mehrheitlich mit Gegenstimmen der CDU und FDP zugestimmt werden. Für Dieter Thelen, Vorsitzender des Freundeskreises für Flüchtlinge, ein positives Signal. „Es gibt sicher Überschneidungen im Beratungsangebot der Stadt und unserer Arbeit. Wir bieten jedoch darüber hinaus ein Treffpunkt an, an dem sich einheimische und geflüchtete Menschen austauschen können. Zudem basiert unsere Arbeit auf persönliche Beziehungen und Vertrauen.“

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