
Schon 2016 teilte die Deutsche Bahn AG mit, dass der Bahnhof in Alt-Erkrath modernisiert werden soll. Das soll nun frühestens 2026 der Fall werden – und damit drei Jahre später als angekündigt.
Der Bahnhof in Alt-Erkrath ist in die Jahre gekommen. Während der modernisierte Bahnsteig in Hochdahl in schlichtem grau mit weißen Noppenplatten als Leitsystem für Blinde ausgestattet ist, hat der Alt-Erkrather Bahnhof kein Blindenleitsystem und kommt noch mit roten Pflastersteinen daher. Kürzlich wurde die Abstands-Markierung zum Gleis auf dem Bahnsteig erneuert, gleichzeitig sind die Bahnschwellen mit Moos überwachsen und Pflanzen sprießen aus dem Gleisbett. Hier muss sich einiges tun.
Wir haben im August bei der Bahn angefragt. Die Rückmeldung dazu dauerte rund drei Wochen. Ein Bahnsprecher antwortete uns, dass die Modernisierung des 150 Meter langen Mittelbahnsteigs in Alt-Erkrath geplant werde. Außerdem soll die Personenunterführung modernisiert und die Bahnsteigausstattung sowie Hinweisschilder erneuert werden. Ein zusätzliches Wetterschutzhaus soll ebenfalls gebaut werden.
Ende des „Höhenunterschieds“
Die wohl größte Änderung und Verbesserung wird die „Gleisanpassung auf ca. 300 Metern“ darstellen. Gemeint ist damit die Anhebung des Gleisbetts und damit ein Ende des von der Deutschen Bahn genannten „Höhenunterschieds“, der mit den neuen Triebwagen seit Dezember 2016 besteht. Die neuen Wagen haben eine niedrigere Einstiegshöhe als der Bahnsteig, die mittlerweile genormten 76 cm. Seitdem ist es für Menschen im Rollstuhl nahezu unmöglich, ohne fremde Hilfe die Bahn an diesem Bahnhof zu benutzen, für Kinderwagen und Menschen mit Rollator ist der Ein- und Ausstieg mit einer rund 20 cm hohen „Stufe“ beschwerlich. Die S 68 ist zwar ebenerdig, fährt jedoch nur zu bestimmten Zeiten – und derzeit bis Dezember gar nicht.
Sperrpausen für Anfang 2026 geplant
Wie uns der Bahnsprecher weiter mitteilt, seien für diese Arbeiten sogenannte „Sperrpausen“ nötig – Zeiten, in denen auf der Strecke keine Züge fahren. Ende August hieß es noch: „Derzeit laufen noch die Abstimmungen für die Sperrpausen. Aufgrund des frühen Planungsstadiums können wir daher noch keine konkreten Bauzeiträume nennen.“ Wie einer Mitteilungsvorlage für den Mobilitätsausschuss zu entnehmen ist, soll im Oktober 2023 der Abschluss der Entwurfs- und Genehmigungsplanung erfolgen.
Die Sperrpausen sollen demnach für das 1. Quartal 2026 angemeldet werden. Für Bahnfahrende heißt das, dass es zwischen Januar und März 2026 wahrscheinlich wieder einen Zeitraum von mehreren Wochen geben wird, in denen die S 8 nicht in Alt-Erkrath und womöglich auch an anderen Erkrather Bahnhöfen nicht halten wird. Die Regiobahn (S 28) mit Halt in Erkrath Nord sollte davon nicht betroffen sein.
Damit würde die Modernisierung rund drei Jahre später kommen als angekündigt. 2016 hatte das Land NRW mit der Deutschen Bahn sowie Verkehrsverbünden wie dem VRR die sogenannte „Modernisierungsoffensive 3“ vereinbart, in der auch der Erkrather Bahnhof enthalten ist. Deutsche Bahn, Verkehrsverbünde und das Land NRW wollten die Modernisierung von Bahnhöfen wie in zwei vorherigen „Offensiven“ gemeinsam finanzieren. Unter dem Projektnamen „1 von 150“ sollten 150 Bahnhöfe zwischen September 2016 und Dezember 2023 modernisiert werden. Auf der Liste findet sich neben dem Bahnhof in Hochdahl (aus der „Modernisierungsoffensive 2“) auch der Bahnhof in Erkrath.
Keine Modernisierung in Millrath
Die Deutsche Bahn hatte bisher den Bahnhof in Millrath überhaupt nicht in den verschiedenen Programmen für Modernisierungen genannt. Dabei gibt es hier ähnliche Probleme wie in Alt-Erkrath: Der Bahnhof ist alt und noch mit roten Pflastersteinen versehen, es gibt kein Blindenleitsystem und der „Höhenunterschied“ bei den Triebwagen der S 8 besteht auch hier. Von dem Bahnsprecher heißt es dazu kurz und knapp: „Für den Bahnhof Millrath sind derzeit keine Maßnahmen geplant.“
Termin: Für den Mobilitätsausschuss am 19. September um 17:00 Uhr im großen Sitzungssaal im Rathaus wurden Vertreter der Deutschen Bahn eingeladen, um das Vorhaben für den Bahnhof in Alt-Erkrath zu erläutern und für Rückfragen der Ausschussmitglieder zur Verfügung zu stehen. Die Sitzung ist öffentlich und kann von interessierten Bürgerinnen und Bürgern besucht werden.
Die CDU im Kreis, im Rathaus und der Bürgermeister interessieren sich nicht für ÖPNV. Das ist nunmal so im abgehängten Altenheim Europas.
BM und Verwaltung sind bereits mit der Unterhaltspflege der Treppenaufgänge am Bahnhof überfordert, sodass Bürger und Besucher direkt den korrekten Eindruck der Müllkippe Erkrath erhalten.
Und wenn die CDU dann irgendwann fertig hat mit Nichtstun, Missmanagement und Vetternwirtschaft kommt die AfD. Weil sowas von sowas kommt.
Geliefert wie bestellt von der Wählerschaft.
@Markus Müller: Für die Treppenaufgänge am Bahnhof ist die Deutsche Bahn zuständig. Und dabei sollte man auch nicht vergessen: Wenn alle ihren Müll in die (sowohl am Bahnsteig als auch vor und hinter dem Bahnhof ausreichend vorhandenen) Mülleimer entsorgen würden, wäre das auch gar kein Problem.
@Christian Zimmer
„Die Anderen sind Schuld“ ist Teil des Problems. Und wir sind nicht bei: Wünsch-Dir-Was sondern sondern bei So-Isses.
Schöner Kommentar der Redaktion, der das größte Deutschlandproblem perfekt auf den Punkt bringt: Die Anderen.
…zuständig
…die Anderen
…wenn Alle
Die Verantwortung für seine Stadt trägt der BM. Der ist jedoch von der „Die Anderen“-Partei. Finde den Fehler.
@Markus Müller: Es ist nunmal Fakt, dass die Deutsche Bahn dafür zuständig ist. Sie können sich gerne bei der Deutschen Bahn über die Zustände des Bahnhofs beschweren: https://www.bahnhof.de/kontakt