Aus der Geschichte lernen

Bianca Schulz ist die erste Künstlerin, die sich auf dem Skulpturenweg verewigt hat/ Foto: TB

Die Künstlerin Bianca Schulz stellt als erste Frau ein Kunstwerk auf dem Skulpturenweg entlang der Düssel auf.

Erst am Dienstagabend hat die Künstlergemeinschaft NeanderartGroup für ihren Skulpturenweg entlang der Düssel den dritten Platz des Heimatpreises erhalten. Das Preisgeld in Höhe von 1000 Euro soll mitunter in neue Rollaufsteller investiert werden, wie Ralf Buchholz am Folgetag berichtet, während er gemeinsam mit den beiden Vorstandsmitgliedern Bianca Schulz und Lothar Kniep bereits die nächste Skulptur am Düsselufer einbetoniert.

„Den Terrakotta-Stein in Fussform hat Ralf Buchholz noch in seiner Sammlung gehabt, den großen Wegestein hingegen habe ich bereits vor Tagen angefangen mit Farbe zu bemalen“, erklärt Bianca Schulz, die dem Stein rote und gelbe Höhlenmalerei verpasst hat. Das Eisenkonstrukt hingegen ähnelt einem Zollstock und soll die Zeitachse vom ersten Fund des Neandertalers im Jahr 1856, über den zweiten Fund von steinzeitlichen Fragmenten im Jahr 1997 bis hin zur heutigen Neuzeit bildlich darstellen.

In Sichtweite zum Gymnasium, aber noch auf der Uferseite der Stadthalle finden Besucher des Skulpturenweges ab sofort die erste Skulptur einer Frau. Bianca Schulz hat sich mit einer Idee, die lokalen Bezug hat, auf dem Rundweg verewigt. Unter dem Motto „Aus der Geschichte lernen“ hat die Künstlerin ein Trio-Kunstwerk geschaffen, das sowohl aus einem bereits vorhandenen Wegegrenzstein, als auch aus einer Eisenkonstruktion und einem Terrakotta-Stein besteht.

„Die Schlosserarbeiten hat das Unternehmen Hanke Stahlbau für uns durchgeführt. Unser Dank richtet sich ganz besonders an Frank Hanke, der uns auch stets mit dem Skulpturenschildern hilft. Finanziert werden diese seit Beginn an von den Stadtwerken Erkrath“, so Ralf Buchholz, der sich über so viel Engagement aus der Bürgerschaft freut. „Bisher haben wir die Kosten für den Skulpturenweg annähernd selbst finanziert, da ist man über ein bisschen finanzielle Unterstützung glücklich“, ergänzt er.

Die Idee, einen Skulpturenweg entlang des Düsselufers zu errichten, stammt noch aus dem Arbeitskreis Tourismus, der schon lange nicht mehr tagt. In die Tat umgesetzt hat Buchholz die Idee vor beinah vier Jahren. Im Februar 2017 fand die erste Skulptur ihren Platz, über die Jahre sind zahlreiche weitere Stücke dazugekommen. „Mit Bianca Schulz Werk haben wir jetzt die 12 Skulptur aufgestellt“, erklärt Vorstandsmitglied Lothar Kniep, der in der Vergangenheit nicht immer nur schöne Erfahrungen mit dem Skulpturenweg machen durfte. Immer wieder kommt es zu Vandalismus, zahlreiche Exponate wurden bereits zerstört und aus der Erde gerissen.

Mit Beton wurde die Eisenskulptur in den Boden eingelassen/ Foto: TB

Die Angst vor Wiederholungstätern hat auch Bianca Schulz lange mit dem Gedanken hadern lassen, ein eigenes Kunstwerk zum Skulpturenweg hinzuzufügen. „Es muss langlebig und sicher sein. Und man darf es nicht so leicht zerstören können“, zählt die Künstlerin ihre Anforderungen auf. Mit dem fertigen Ergebnis ist sie aber, nachdem der Beton im Boden getrocknet ist und alle Kunstwerke aufgestellt sind, sichtlich zufrieden. „Das bekommt so schnell keiner kaputt“, ist sich Bianca Schulz sicher.  

Wissenswertes: Die Behindertenbeauftragte der Stadt Erkrath, Marion Kremerius setzt sich dafür ein, dass alle Kunstbeschreibungen vor Ort auch in Brailleschrift verfasst werden. So eignet sich der Skulpturenweg entlang der Düssel auch für Menschen mit einer Sehbehinderung.

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