Auf Höhlentour in Frankreich

Royal Rangers Erkrath

© Royal Rangers

Absolute Dunkelheit, Kälte und jede Menge Schlamm: Was sich auf den ersten Blick unangenehm anhört, erwies sich am vergangenen Wochenende als großes Abenteuer für 15 jugendliche Pfadfinder von den Royal Rangers aus Erkrath in einer Höhle in Frankreich.

Die Pfadfinder waren unterwegs auf Höhlentour in Frankreich. Los gings am Freitag von Erkrath aus mit einer langen Fahrt bis nach Freiburg, wo die Pfadfinder ihr Basislager aufschlugen. Früh am nächsten Morgen ging es dann nach Bournois im französischen Département Doubs. Dort liegt versteckt am Ende eines Feldweges in einem kleinen Wäldchen die Grotte de la Malatière. Hinein kommt man nur durch einen 7 Meter tiefen Schacht. Gut ausgestattet mit Helm, Schlaz (Höhlenanzug), Stirnlampe und jeder Menge Klettermaterial, seilten sich die Ranger auf den Grund der Höhle ab. Dort zeigte sich gleich, dass die Höhle durchaus ernst zu nehmen ist: Ein Haufen Knochen zeugte von den Tieren, die im Laufe der Zeit durch das Eingangsloch gestürzt waren.

Noch ein letztes Mal das Sonnenlicht und die Wärme genießend, ging es dann in die Dunkelheit und Kälte der Höhle. Die Malatière ist eine mehrere Kilometer hauptsächlich horizontal verlaufende Höhle. Es gibt nur wenig Kletterstellen und keine Schächte die überwunden werden müssen. Auch besteht bei Regenwetter nicht die Gefahr, dass die Höhle vollläuft. Dennoch sollte die Höhle nicht unterschätzt werden. Einige Stellen sind nur mit einem Seil gesichert passierbar und Trittsicherheit ist unbedingt erforderlich.

Am Anfang beeindruckte die Höhle mit einer großen, kirchenähnlichen Halle, die sich allerdings bald verengte. Links und rechts wuchsen riesige Tropfsteine von der Decke. Nach dem Passieren eines tiefen Loches, das an einem Seil gesichert gequert wurde, kam dann die erste Krabbel- und Kriechstrecke (in der Fachsprache „Schluf“ genannt). Durch Schlamm und Pfützen ging es hier mühsam voran. Die Anstrengung wurde am Ende allerdings durch einen großen, „Säulenhalle“ genannten, Raum belohnt, der von zwei gewaltigen, säulenartigen Tropfsteinen dominiert wurde.
Hier hatten sich vorangegangene Höhlenforscher an den Wänden verewigt – die älteste Inschrift stammte von 1887. Heute gilt allerdings die Regel: Es wird nichts in der Höhle zurückgelassen und nichts mitgenommen (außer Erinnerungen und Fotos).

An die Palmenhalle schlossen sich wieder ein Schluf, der „Canyon“, das „Schlüsselloch“ und dann die „U-Bahn“ an. Die „U-Bahn“ ist ein sehr großer, langgestreckter Tunnel, durch den ein gleichnamiges Gefährt durchaus passen würde. Am Anfang der „U-Bahn“ stand ein markanter Stein, der gleich zur Küche erklärt wurde. In zwei kleinen Gaskochern wurde hier das Mittagessen gekocht.
Gut gestärkt ging es dann flott den Tunnel entlang bis ein kleiner See den Weg versperrte. Der musste dann mühsam umklettert werden. Die Mühe wurde allerdings belohnt durch einen regelrechten Wald aus wunderschönen Tropfsteinen, durch den es als nächstes ging – in einen Raum, der bis vor kurzem noch das Ende der Höhle markierte.

Von hier zweigte ein neu entdeckter Gang ab. Dem folgend trafen die Pfadfinder wieder auf einen Raum. Im Folgenden wechselten sich kleine Kammern mit engen Schlufen ab. Umso weiter sie kamen umso mehr standen die Schlufe unter Wasser. Konnten die ersten Schlufe noch ausgeschöpft werden, erwies sich das als zunehmend schwierig und da die Zeit mittlerweile sehr fortgeschritten war, ging es den ganzen Weg wieder zurück. Nach über 8 Stunden kletterte dann der letzte Pfadfinder aus dem Eingangsschacht – nach der bizarren Untertagewelt dankbar über Licht und Wärme.
Nach einer Übernachtung im Basislager in Freiburg ging es dann am Sonntag mit dem Auto wieder zurück nach Erkrath. Gefördert wurde die Tour durch die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung im Rahmen des Programms „AUF!leben“.

Die Royal Rangers Erkrath sind eine christliche Pfadfinderschaft aus Erkrath-Unterfeldhaus mit aktuell ca. 350 Pfadfindern. Treffen sind jeden Freitag und Samstag außer in den Ferien. Weitere Informationen gibt es unter www.rr326.de

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