Aktionstag im Naturschutzzentrum zog viele Besucher an

Foto: Ria Garcia

Bei schönstem Sommerwetter war der Aktionstag ‚All you can eat‘ des Netzwerks Fairtrade im Naturschutzzentrum Bruchhausen am 15. September 2024 ein Besuchermagnet.

Als wir am letzten Sonntag in die Bruchhauser Straße einbogen war Schritttempo angesagt. Viele Familien mit Kindern waren zu einem Spaziergang und zu einem Besuch im Naturschutzzentrum unterwegs. Dort wartete mit dem Aktionstag unter dem Motto ‚All you can eat‘ – Essen mal anders ein vielfältiges Angebot auf die Besucher. Aber es ging nicht nur ums Essen. Es ging um Nachhaltigkeit und die hört bei Nahrungsmitteln und Essen nicht auf.

Mit dabei war auch das Gymnasium am Neandertal, an dessen Stand man das Papierschöpfen ausprobieren konnte. Am Stand trafen wir Simona Grothkast, Lehrerin einer 7. Klasse. „Wir haben in der Schule eine Nachhaltigkeitswoche veranstaltet“, erzählt sie uns. In der Woche haben die Kinder Papierschöpfen ausprobiert, eine Kräuterwanderung unternommen, sich mit Ernährung befasst und den Weltladen sowie einen Bio Bauernhof besucht. Fokus der Nachhaltigkeitswoche sei Leben und Ernährung gewesen. Am Stand wurde auch die Anzucht von Samen in Anzuchttöpfchen aus Zeitungspapier vorgeführt, bei denen ‚Umtopfen‘ entfällt, denn die Zeitungspapiertöpfchen werden einfach mit in die Erde gesetzt und verrotten von ganz allein, wie uns eine Schülerin am Stand erklärt, die uns auch gleich zeigte, wie die Töpfchen mit einer Art Holzstempel hergestellt werden. Simona Grothkast ist Lehrerin für Biologie und Kunst und berichtete, dass das Gymnasium am Neandertal auch im Netzwerkschulgarten aktiv ist.

Gleich nebenan fand sich der Stand der Marie-Colinat-Sekundarschule aus Hilden, an dem Besucher selbst Wachstücher als nachhaltige Alternative zu Frischhaltefolien herstellen konnten. Auch Portemonnaies aus alten Getränkekartons gab es am Stand. „Die sind doch besonders gut im Schwimmbad und am Strand. Wer kommt denn schon direkt darauf, dass darin Geld steckt“, erklärt uns eine Schülerin. Und dann gab es am Stand auch die selbstgemachte Hundekekse, die Hundebesitzer mitnehmen konnten. Die eigens aufgestellte Spendendose für die Schule hat sich dabei hoffentlich ein wenig gefüllt.

Wenn Erinnerungen wach werden

Am Stand der Sechseck-Schule gab es Wissenswertes zu Schaf und seiner Wolle, die u.a. im Garten Schnecken fernhält oder im Bad dafür sorgt, dass ein Seifenstück nicht aufweicht. „Das ist ja eine Überraschung. Das Projekt gab es an der Sechseck-Schule schon in den 90ern, als meine Tochter dort zu Schule ging. Ihre Lehrerin hieß Matin-Bergfeld“, erinnerte sich eine Besucherin, als sei es gestern gewesen. Das Schulheft ihrer Tochter, in dem die Beschreibung zur Herstellung festgehalten und in das auch Wolle eingeklebt ist, hat sie bis heute aufgehoben. Im Naturschutzzentrum machte sie ein Foto, um es ihrer Tochter mitzubringen.

Am Stand des Kreises Mettmann bot Lea Habitz von der Stabsstelle Klimaschutz ein Nachhaltigkeitsquiz und eine Schokoladenverkostung. „Gut das es nicht so heiß ist, wie im vergangenen Jahr“, freute sie sich, dass die Schokolade nicht gleich wegschmolz. Unterstützt wurde sie an diesem Tag von Heike Holze, die sich gern ehrenamtlich am Aktionstag beteiligte. Zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung hat der Kreis eine Broschüre aufgelegt, in der man auch die lokalen Intiativen findet. Und während wir dann doch nicht widerstehen konnten und ein Stück faire Schokolade probierten, verriet uns Lea Habitz, das in Kooperation mit dem Schokoladen-Museum Podcasts entstanden seien, in die wir einmal reinhören sollten.

Die GGS Erkrath zeigte am Stand, wie nachhaltige Brotdosen gepackt werden. Dabei soll zusätzlicher Müll vermieden werden und der Fokus auf regionale und saisonale Lebensmittel gelegt werden. Mit Dummies konnten die Kids am Stand selbst üben. Die Lehrerinnen Andrea Stracke-Knitsch, Karola Fritzsch und Lisa Dierdorf hatten auch Möhrchenhefte des Kreis Mettmann am Stand, in denen die Kinder erfahren können,welchen Weg Südfrüchte durch die Welt nehmen und welche fairen und nachhaltigen Produkte es gibt. Indoor fand man die Steuerungsgruppe Fair Trade und Stände der beiden Weltläden in Alt-Erkrath und Hochdahl.

Vom Parkplatz zur nachhaltigen Oase

Rana | Foto: Lutz Wulfestieg

Wer am Haus vorbei die kleine Treppe zum Parkplatz erklomm, konnte einmal mehr feststellen, wie sehr sich der Bereich, abgesehen von den wenigen zum Naturschutzzentrum gehörenden, verbliebenen Parkplatzen gewandelt hat. Die Überdachung mit Photovoltaik hat sich zu einer richtigen Lounge gemausert, die mit Sitzgelegenheiten und Tischen Platz zum Basteln bot. Dort konnte Kids mit Rana, deren Kreativität immer wieder begeistert, Äpfel aus Papier basteln. Spaß hatten die Kids am mechanischen Smoothie Maker, einem Fahrrad mit einem Getriebe, dass des Smoothie Maker antrieb.

Auf dem Gelände gab es auch eine Apfelsaftverkostung. Der Apfelsaft wird von Äpfeln der Streuobstwiesen gepresst und kann im Naturschutzzentrum erworben werden. „Die Erlöse daraus fließen in die Baumpflege“, erklärte Reinhard Herder den Besuchern und ergänzte, dass ein Baumschnitt rund 150 Euro kostet. An einem weiteren Stand malten kleine Künstlerinnen und Künstler Blumentöpfe bunt an und Besucher konnten an der Pflanzentauschbörse etwas für den heimischen Garten finden. Der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt hatte darüberhinaus Wildblumensamen dabei. Normaler Weise geht es im Verein mehr um Gemüse, Kräuter und Alte Sorten. Entlang der Treppe hoch zum Parkplatz konnten Besucher anhand einiger Plakate schon einiges über die Sortenvielfalt, die man so nicht im Supermarkt finden, erfahren. „Wir warem am vergangenen Wochenende anlässlich des Tags des offenen Denkmals schon in Haus Bürgel“, berichtete Gerhard Roth von der Regionalgruppe Düsseldorf über das Engagement des Vereins. Gemeinsam mit Dorothea Wamper war er dann am letzten Sonntag auch im Naturschutzzentrum und stand den Besuchern für Fragen zur Verfügung. Mehr über den Verein erfährt man auf dessen Homepage.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*