Aktionsstand der SPD Erkrath zum Thema Armut

von Susann Krüll

Sandra Gehrke und Karl-Heinz Ott im Fespräch mit einer Seniorin. Foto: Susann Krüll

Am Samstag letzter Woche dürfte sich der eine oder andere Einkaufende gewundert haben, warum die SPD Erkrath einen Stand auf dem Hochdahler Markt aufgebaut hatte.

Nein, es ist nicht schon wieder Wahlkampf, wie einige annahmen. Der Arbeitskreis ‘Nachhaltigkeit’ der Erkrather Genossen nahm sich diesmal dem gerade leider sehr aktuellen Themenfeld Armut an, um darüber zu informierten und mit der Erkrather Bevölkerung ins Gespräch zu kommen.

Arbeitskreis nimmt sich nach und nach die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN vor

Foto: SK

Nachdem sich der Arbeitskreis bereits mit den von der UN definierten Zielen ‘Sauberes Wasser und sanitäre Anlagen’ (Ziel Nr. 6) und ‘Nachhaltiger Konsum’ (Ziel 12) beschäftigt hatte, war diesmal das Ziel Nr. 1, ‘Keine Armut’ Thema im Arbeitskreis der Orts-SPD gewesen. Dieser trifft sich einmal im Monat. Mit den Ergebnissen aus den Treffen gehen die Erkrather Sozialdemokraten dann immer wieder auch in die Öffentlichkeit, wie am vergangenen Samstag. Um die Themen, die in ihrer Komplexität nicht so leicht zu fassen sind, sind die Genossen froh, Sandra Gehrke in ihren Reihen zu haben. Sie hatte die Idee, das reichhaltige Info-Material aufzuarbeiten. Diesmal, indem sie die Info-Sheets auf selbst gebastelt Würfel aufklebte und diese dann als Blickfang in Dreierstapeln übereinander arrangierte. „Wir sind froh, dass Sandra immer so gute Ideen für eine ansprechende Darbietung hat. Denn diese weckt die Neugier der Vorbeigehenden und man kommt leichter ins Gespräch mit den Passanten“, so Karl-Heinz Ott, der den Arbeitskreis Nachhaltigkeit maßgeblich prägt. Er ist nämlich seit längerem schon Mitglied der Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit der Landes-SPD.

Der eine oder andere Einkaufende ließ sich von dem Anblick des Zeltes und der aufgestapelten Info-Würfel anlocken und blieb auf dem Weg zum Einkauf stehen. In verschiedenen Gesprächen klagten die Erkratherinnen und Erkrather über ein ganz aktuelles Thema: die Fernwärme-Abrechnungen. Diese flattern nach und nach in die Briefkästen, zum letzten Mal von EON als Anbieter der Fernwärme. Ab Januar übernehmen dann die Stadtwerke. Der durchgehende Tenor lautete: „Wie soll man das nur bezahlen? Was passiert, wenn die Gaspreise noch weiter steigen?“.  

Auch über die Einführung des Bürgergelds gab es unterschiedliche Auffassungen bei den Besuchern des Stands. „Gestern, als wir mit dem Stand in Erkrath standen, hat jemand, alle, die sich dafür aussprechen, bzw. es dann beziehen, als ‚soziale Schmarotzer‘ bezeichnet“, berichtete Sandra Gehrke. Auch diesmal gab es eine Diskussion mit einem Passanten, der „einfach nur gegen alles war“, jedoch auch keinen Argumenten zugänglich war. „Den Herren kenne ich schon, der macht dies aber nicht nur bei uns am Stand, sondern auch bei anderen Parteien. Das habe ich schon oft beobachtet“, so eins der Mitglieder, die bei tiefen Temperaturen bis mittags das Gespräch mit Erkratherinnen und Erkrathern suchten.

Fakten | Auf ihrer Facebook-Seite postet die SPD Erkrath diese Fakten:
„2020 durchschnittliches verfügbares Einkommen pro Person in Erkrath 26.729,- €/Jahr. Der Landesdurchschnitt lag bei 23.200,- Euro. (…) Rang 36 von 396 in NRW. Zeitgleich haben wir über 60 Wohnungslose in Erkrath.“
„In Erkrath leben etwa 4.200 Mitbürgerinnen und Mitbürger, die so wenig Geld haben, dass sie berechtigt sind, zur Tafel zu gehen. Etwa 1.500 davon sind Kinder und Jugendliche.“  
„Jedes 5. Kind ist in Deutschland von Armut bedroht -Tendenz steigend.“
Hohe Armutszahlen, Quelle „Armutsbericht 2020“ von Der Paritätische: Nach Erwerbsstatus 2021: in Rente/Pension (23,5%), unter 18 Jahren (20,7%), Erwerbstätige (26,8%), Erwerbslose (5,5%) und Sonstige (23,5%)

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