Achtung Trickbetrug: Neue Corona-Masche

Symbolbild: Kreispolizeibehörde Mettmann

In Ratingen und Mettmann wurden in den letzten Tagen Senioren Opfer einer neuen Betrugsmasche.

Bereits am Montag wurde ein Ratinger Ehepaar (85 und 80 Jahre alt) Opfer einer neuen Betrugsmasche. Wie der Pressemitteilung der Polizei zu entnehmen war, gab sich eine akzentfrei deutsch sprechende Frau am Telefon als Schwiegertochter aus. Sie gab an, dass ihr Mann (der Sohn des Ehepaars) mit schweren Corona-Symptomen im Krankenhaus läge und dringend eine Medikament gespritzt bekommen müsse, dass 15.000 Euro koste. Sie selbst habe auch schon Symptome und der Arzt hätte geraten, dass sie präventiv auch schon das Medikament erhalten solle.

Die Anruferin schaffte es schließlich, dass das Ehepaar zu seinem Geldinstitut ging und eine hohe Summe Bargeld abhob. Nachmittag klingelte dann eine Frau an der Haustüre, die sich als Geldbotin der Klinik ausgab und insgesamt 27.000 Euro von dem Ehepaar in Empfang nahm. Als gegen 19 Uhr der echte Sohn bei den Eltern anrief, flog der Schwindel auf und wurde von der Familie zur Anzeige gebracht.

Ebenfalls am Montag wurde eine 96-jährige, an Demenz erkrankte Mettmannerin Opfer von ‘Corona-Trickbetrügern’, wie die Polizei berichtete. Eine bitterlich weinende Frau gab sich am Telefon als Tochter der Seniorin aus, die angab an Corona erkrankt zu sein. Sie werde stationär in einem Düsseldorfer Krankenhaus behandelt und bräuchte aufgrund der starken Symptome ein Medikament aus den USA, das mehrere Tausend Euro kosten würde.

Die Seniorin ging den Trickbetrügern in die Falle. Sie suchte Bargeld und Schmuck zusammen und übergab sie – Gesamtwert 12.000 Euro – gegen 18 Uhr einer Frau, die sich als Sekretärin des behandelnden Professors ausgab. Auch hier flog der Schwindel auf, als sich einige Zeit später die echte Tochter bei der Seniorin meldete und die beiden den Vorfall dann zur Anzeige brachten.

Hier noch einmal die Warnhinweise der Polizei:

Diesen aktuellen Vorfall nimmt die Polizei noch einmal zum Anlass, um zum wiederholten Mal eindringlich vor den verschiedenen Maschen von Trickbetrügern am Telefon oder an der Haustür zu warnen!

Nach wie vor gibt es Kriminelle, die vornehmlich bei Seniorinnen und Senioren zu Hause anrufen und sich als Familienangehörige in Not ausgeben. Mit den Worten “Rate mal, wer hier spricht” oder ähnlichen Formulierungen rufen die Betrüger vorzugsweise bei älteren Mitbürgern an, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Als Grund wird eine Notlage vorgetäuscht, beispielsweise ein Unfall, Auto- oder Haus- bzw. Wohnungskauf. Die Lage wird immer äußerst dringlich dargestellt. Oft werden die Angerufenen durch wiederholte Telefonate gezielt unter Druck gesetzt.

Sobald sich der Angerufene zur Hilfe bereit erklärt, wird ein Bote angekündigt, der sich dann oft mit einem zuvor vereinbarten Kennwort ausweist und das Geld oder andere Werte abholt.

Neu ist seit einiger Zeit die “Corona-Masche” der Trickbetrüger. Bislang hatte die Polizei im Kreis Mettmann lediglich vereinzelt Fälle registriert, in denen Seniorinnen und Senioren von vermeintlichen Familienangehörigen angerufen wurden, die angaben, dringend Geld zur Behandlung einer akuten Corona-Erkrankung zu benötigen. Bislang hatte die Polizei im Kreis Mettmann diesbezüglich noch keinen Fall festgestellt, in dem es auch tatsächlich zu einem finanziellen Schaden für die Angerufenen kam. Die Polizei warnt eindringlich vor dieser Masche – lassen Sie Ihre Hilfsbereitschaft nicht von Kriminellen ausnutzen!

Zur Prävention gibt die Kreispolizeibehörde Mettmann folgende Hinweise:
  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht zweifelsfrei erkennen.
  • Geben Sie keine Details zu ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis. Stellen Sie stattdessen gezielte Fragen, die nur der “richtige Anrufer” beantworten kann.
  • Halten Sie nach finanziellen Forderungen unbedingt Rücksprache mit anderen Familienmitgliedern. Rufen Sie Ihre(n) Verwandte(n) oder Bekannte(n) unter der Telefonnummer zurück, die Sie auch bei anderen Gesprächen üblicher Weise wählen und besprechen Sie die Angelegenheit noch einmal.
  • Übergeben Sie niemals Geld oder andere Werte ungeprüft und ohne Zeugen an unbekannte Personen.
  • Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Sie vermuten, dass es ein Telefonbetrüger auf Sie abgesehen hat – Notrufnummer 110.
  • Wenden Sie sich auch an die Polizei, wenn Sie bereits Opfer geworden sind: die Opferschutzbeauftragten vom Kommissariat Vorbeugung helfen Ihnen gerne.
Angehörigen älterer Menschen und potentieller Opfer wird empfohlen:
  • Um Ihre älteren Angehörigen zu schützen, sprechen Sie mit ihnen und weisen auf die Methoden und verschiedenen Varianten des sog. “Enkeltricks” der Betrüger hin.

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