
„Wir machen Deutschland leiser“, lautet der Slogan der Deutschen Bahn zur Lärmsanierung und Lärmvorsorge. Erkrath muss sich noch bis 2025 gedulden.
Im Juni 2021 stand der Schallschutz der Deutschen Bahn auf der Tagesordnung des Ausschuss für Umwelt und Planung. Die BmU hatte das Thema mit einem Antrag auf die Tagesordnung bringen lassen. In der Mitteilungsvorlage hieß es:
„Die Stadt Erkrath wurde im Sommer 2019 über die Maßnahme informiert. Die Maßnahme sollte in 2022 durchgeführt werden. Aufgrund der zu Planungsbeginn der Lärmschutzwände nicht absehbaren baulichen und planerischen Herausforderungen in Erkrath, die sich im Zuge der Vorplanung ergeben haben, sind nun weitere detaillierte Untersuchungen notwendig. Der Antrag auf Plangenehmigung konnte aus den vorgenannten Gründen nicht mehr termingerecht beim Eisenbahn-Bundesamt eingereicht werden, um die geplante Bauausführung der Lärmschutzwände in den uns zugewiesenen Sperrpausen in 2022 zu realisieren. Es wurde ein neuer Sperrpausenbedarf für das Lärmsanierungsprojekt Erkrath angemeldet. Weil Baumaßnahmen im laufenden Bahnbetrieb immer sehr schwierig sind, müssen die Sperrpausenbedarfe bereits 4 Jahre vor dem geplanten Baubeginn angemeldet und eingetaktet werden. Genauere Aussagen, ob der Sperrpausenbedarf zur baulichen Umsetzung der geplanten Lärmschutzwände in Erkrath im Jahr 2024 genehmigt bekommen, wird von der zuständigen Betriebsstelle erst in der zweiten Jahreshälfte 2021 mitgeteilt. Die Umsetzung von passive Lärmsanierungsmaßnahmen an den förderfähigen Gebäuden wird parallel dazu begonnen werden und umgesetzt.“
Wir haben aufgrund von Leserfragen bei der DB nachgehakt und erfahren, dass die Genehmigung des Sperrpausenbedarfs offensichtlich erst für das Jahr 2025 erfolgt ist, denn die Antwort auf unsere Nachfrage wurde von der Pressestelle wie folgt beantwortet: „Die Lärmsanierungsmaßnahmen in Erkrath sind aktuell in 2025 für die Umsetzung geplant.“
Ein aktuelle Darstellung der geplanten Maßnahmen haben wir für unsere Leser auch erhalten:
Alt-Hochdahl – Hüttenstraße und angrenzende Straßen
Eine uns erreichte Frage betraf den Bereich Alt-Hochdahl in den Wohngebieten Hüttenstraße Kupfer-, Silber- und Goldweg. „Wir können sagen, dass hier zum jetzigen Stand aktive Lärmsanierungsmaßnahmen (Lärmschutzwände) geplant sind“, äußerte sich die Pressestelle der Deutschen Bahn dazu.
DB zum Lärmschutzziel 2030/2050:
Bis 2030 werden wir mehr als 800.000 Anwohner:innen von Schienenverkehrslärm entlasten. Das sind mehr als die Hälfte aller Anwohner:innen, die derzeit an belasteten Strecken wohnen. Bis zum Jahr 2050 werden wir dann für alle betroffenen Anwohner:innen den Lärm durch die Schiene gemindert haben. Das Lärmschutzziel 2030/2050 ist ein Teil der umfassenden Grünen Transformation der Deutschen Bahn und damit ihrer Konzernstrategie Starke Schiene.
Um das Lärmschutzziel mit den Meilensteinen 2030 und 2050 zu erreichen, setzen wir auf die zwei bewährten Säulen. Säule eins mindert den entstandenen Lärm durch verbesserten Lärmschutz vor Ort. Säule zwei reduziert den Lärm direkt dort, wo er entsteht: am Fahrzeug.
Säule 1: Lärmschutz vor Ort
Mit Lärmschutzmaßnahmen vor Ort entlasten wir die Anwohner nachhaltig, spürbar und flächendeckend von Schienenverkehrslärm. Konkret bauen wir Schallschutzwände an der Strecke und rüsten Wohnungen mit Schallschutzfenstern oder anderen lärmmindernden Materialien aus. Grundlage hierfür ist das freiwillige Lärmsanierungsprogramm des Bundes. Von 2021 bis 2030 werden wir durchschnittlich rund 125 Kilometer pro Jahr von Schienenverkehrslärm entlasten – das sind 25 Prozent mehr Streckenkilometer als in den Jahren zuvor. Priorität haben dabei solche Strecken, die besonders intensiv von Lärm betroffen sind und wo besonders viele Menschen leben. Insgesamt werden wir bis Ende 2030 die Hälfte der gesamten lärmbelasteten Strecken – also 3.250 Streckenkilometer – durch Lärmschutzmaßnahmen vor Ort von Schienenverkehrslärm entlasten. Bis 2050 werden wir alle und damit 6.500 lärmbelastete Streckenkilometer von Schienenverkehrslärm entlasten.Säule 2: Lärmschutz an der Quelle
Die gesamte aktive Güterwagenflotte von DB Cargo in Deutschland ist seit Ende 2020 mit Flüsterbremsen unterwegs: Bestandswagen haben wir in den vergangenen Jahren auf leise Verbundstoffbremssohlen umgerüstet und neue Wagen mit leiser Technik angeschafft. Bis 2025 ersetzen wir nun auch alle Rangierloks mit Dieselantrieb von DB Fernverkehr durch besonders leise und klimafreundliche Hybrid-Rangierloks. Ebenfalls bis 2025 sind alle elektrischen Streckenlokomotiven der Güterzüge von DB Cargo Deutschland mit leisen Bremssystemen unterwegs. Und bis 2030 werden zudem Dieselloks bestimmter Baureihen von DB Cargo Deutschland ausgemustert.
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